Past Exhibitions

 

09.09.2023 - 01.10.2023 - Marie 10

Manfred Holtfrerich - Man muss nicht alles verstehen

In seiner Ausstellung: „Man muss nicht alles verstehen“ zeigt der Hamburger Künstler Manfred Holtfrerich, bekannt geworden durch die Serie der „Blätter“, grossformatige schwarz-weiss-graue Bilder mit Abb. von Staub, Flecken, Gewebe, denen er Arbeiten seiner Serie „Blätter“ gegenüberstellt, Blätter aus Berliner Sammlungen und neuere der letzten 2 Jahre.

Die „Blätter“, gefundene und in natürlicher Grösse aquarellierte Herbstblätter, äusserst realistisch dargestellt, zeigen sich als Portraits der Natur. Sie haben den Doppelcharakter eines Wirklichen und als Erscheinung von Kunst etwas darüber Hinausgehendes, etwas über etwas. Sie leben von der Spannung zwischen Bild und Objekt.

Ausgangspunkt der großen Bilder, Pigmentdrucke im Format 180 x 125-270 cm, sind Abschnitte, Reste, Proben, die im Atelier beiseite gelegt wurden, um sie irgendwann zu verwerten.

Aus diesem Material hat der Künstler ausgewählt, es vergrößert und es sozusagen ästhetisch gereingt, damit es seine Beiläufigkeit verliert, sich als Bild objektiviert und als Werk behauptet.

Die Bilder stehen dem Betrachter gegenüber mit dem Ausdruck eines Zufälligen, aber eines zufällig Richtigen, so wie die Blätter als Ding der Natur eben auch. M.H. „Es ist, wie es ist“.

Beide Bildgruppen fragen danach, was ein Bild über seinen Inhalt hinaus als künstlerisches Gebilde im Eigentlichen ist, was es zu einem Werk macht.

Marie 10 ist ein temporäres nicht-kommerzielles Kunstprojekt, initiiert und kuratiert von Kira Marina von Bismarck, Julian Heynen, Jörg Johnen und Brigitte Kölle.

 

17.09.2022 - 22.10.2022 - Marie 10

Gianni Caravaggio - Only the Heart Remains Young

Italien stellt uns in vielerlei Hinsicht vor Rätsel. Vor allem in der zeitgenössischen Kunst. Einigen italienischen Künstlern, wie Monica Bonvicini und Maurizio Cattelan, ist es gelungen, mit provokanten und kraftvollen Werken internationale Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber es gibt auch etwas jüngere Künstler, die eine sehr ruhige und poetische Ästhetik entwickelt haben. Zu ihnen gehört Gianni Caravaggio. Seine Kritik an der Welt beruht auf der Stille seiner Werke und ihrer Ablehnung der schnellen Lesbarkeit. Radikaler Anti-Pop. Caravaggio erreicht dies mit ungewöhnlichen und rätselhaften Materialien und Materialkombinationen. Mit Titeln, die nicht erklären, sondern Potenziale für die Phantasie eröffnen. Mit einer minimalistischen und handwerklich anspruchsvollen Bildwelt. In ihrer pointierten Rätselhaftigkeit sind seine Arbeiten mit fast nichts vergleichbar, was man derzeit in Galerien, Biennalen oder Museen sieht. Sie sind der Zeit so weit wie möglich entrückt und wollen den Besucher in ein Reich von Stimmungen und sinnlichen Reizen versetzen, das jenseits unserer Alltagswelt liegt.

Marie 10 ist ein temporäres nicht-kommerzielles Kunstprojekt, initiiert und kuratiert von Kira Marina von Bismarck, Julian Heynen, Jörg Johnen und Brigitte Kölle.

 

24.06.2022 - 06.08.2022 - Marie 10

Ayse Erkmen - Hochstapler

"Ist das schon die Ausstellung oder wird sie noch aufgebaut? "Ayse Erkmen hat für Marie 10 eine Installation konzipiert, die einfacher nicht sein könnte und gleichzeitig einen wichtigen Ausgangspunkt für jede Initiative für zeitgenössische Kunst auf den Punkt bringt: den Raum selbst, seine Form, seine Qualität. In ihm erhebt sich ein einziges Element, das ein Maß bestimmt und Boden und Decke miteinander verbindet. Was wie der Archetyp einer Säule aussieht, ist jedoch nichts anderes als eine große Rolle Luftpolsterfolie, die mit einem roten Klebeband vom Boden bis zur Decke den Raum und die Folienrolle verbindet. Alltägliches Verpackungsmaterial aus dem Kunstbetrieb hat sich gleichsam "verselbständigt" und in Skulptur und Installation verwandelt." (Julian Heynen)

Marie 10 ist ein temporäres nicht-kommerzielles Kunstprojekt, initiiert und kuratiert von Kira Marina von Bismarck, Julian Heynen, Jörg Johnen und Brigitte Kölle.

 

II/2017

Room - Klaus Lehmann und Olaf Holzapfel

Klaus Lehmann (1927 in Berlin – 2016 in Erbach) erarbeitete sich um die Jahrtausendwende, im Alter von 70 Jahren, eine Freiheit, die ihn zu eigenständigen keramischen Objekten führten. Sie entzogen sich ganz dekorativen Ansprüchen und konfrontieren den Betrachter mit grosser Sprödigkeit, deren Reiz in ihrer Rätselhaftigkeit aphoristischer Konzentration liegt. Fast immer noch ein Geheimtip, bietet die Ausstellung zum ersten mal in seiner Geburtsstadt Berlin einen Überblick über sein Spätwerk. Sein Nachlass wird durch die Galerie Angelika Metzger vertreten.

Olaf Holzapfel (geb. 1969 in Görlitz, lebt und arbeitet in Berlin) zeigte zwei Installationen auf der diesjährigen Documenta 14 in Athen und Kassel.  Sein sechs Meter langes Gemälde „Lauf“ aus dem Jahre 2005 zeichnet sich aus durch eine hochkomplexe abstrakte Konstruktion: monochrome Flächen, fliessende Verläufe, massive Quader und feine Linien, schräge Linien im horizontalen und vertikalen Aufbau, Verbindungen und Brüche.

 

II/2017

Roof - Cat and Bird in Peace

mit Arbeiten von David Claerbout (von ihm stammt das titelgebende Video), Martin Creed, H.P.Feldmann, Katharina Fritsch, Francesco Gennari, Piero Golia, Beate Kuhn, Cornelius Quabeck, Wiebke Siem

Im denkmalgeschützten Dachstuhl eröffnet ein Zoo, der Gelegenheit bietet, Tiere in unterschiedlichen künstlerischen Kontexten zu bestaunen. Diese Menagerie umfasst Werke mit metaphysischen und metaphorischen Dimensionen sowie Werke mit plakativem Witz oder von emotionaler Attraktivität. 

 
 

Fotos: Holger Niehaus

 
 
 
 

Past Exhibitions

 

I/2017

Room - Sphären

Die Idee zu dieser Ausstellung kam aus drei Quellen. Der Lektüre der Sphären-Trilogie von Peter Sloterdijk, die mich seit ihrem Erscheinen immer wieder inspirierte, der Entdeckung der Arbeiten von Maria Bartuszova und Beate Kuhn und die Publikation „Architektonische Spekulationen“ von Rolf Wedewer und Thomas Kempas aus dem Jahre 1970, die mich damals als Student der Architektur begeisterte. In meiner Vorstellung flossen hier Philosophie, Kunst und Architektur zu einer utopischen Darstellung und Vision geistiger und künstlerischer Energien unserer Zeit zusammen.  
 

 
 

Fotos: Holger Niehaus

 

 
 
 

I/2017

Roof - Robert Sturm

Das Werk von Robert Sturm (geb.1935 in Bad Elster – 1994 gest. in Fulda) gehört zu den wichtigsten Manifestationen zwischen Keramik und Skulptur nach 1945. Seine keramischen Plastiken seit 1960 bedienen sich der kunstruktivistischen Abstraktion. Doch seine stark von Fragmentation und steinig-verwitterten Oberflächen geprägten Werke zeugen weniger von Aufbruch und Optimismus als von Skepsis gegenüber der „Gebrochenheit der Welt, in der wir leben“ (Sturm). Schwere, Leiden und Düsternis finden sich in Form, Oberflächen und Farben der Objekte. Später werden diese Themen durch figurative Motive wie Torso und Kopf noch verstärkt.
 

 
 

Fotos: Holger Niehaus